Nicht jeder steht auf überfüllte Strände, 35°C plus und Bikini-Urlaub. Wer lieber auf neblige Berge, glasklares Wasser, Fjordlandschaften und einen Natururlaub steht, würde mit Norwegen die richtige Wahl treffen.
Wir haben uns 2024 für einen Roadie (Roadtrip) durch Norwegen entschieden und eine Route für 2025 geplant. Da wir 2024 gar keinen Urlaub machen konnten, haben wir uns so richtig gegönnt.
In diesem Blogbeitrag lest ihr unsere Kosten und Tipps zum Norwegenurlaub 2025. Für Erfahrungen und “Sightseeing” lest gerne die anderen Beiträge auf dem Blog 🙂
Allgemeines
Vorab zur Info, da ich von Zöliakie betroffen bin, war unser Norwegen Urlaub kein All-inclusive easy Urlaub im Hotel. Stattdessen haben wir uns Ferienwohnungen, Waldhäuser (Cabin in the Woods) und Appartements gemietet und uns selbst versorgt. Außerdem wollten wir etwas vom Land sehen und nicht irgendeine gleich aussehende Anlage erkunden.
Wir sind mit dem Auto aus NRW angereist und nicht geflogen. Am besten erreicht man Norwegen über die Flughäfen Oslo oder Bergen, mit dem Auto fährt man entweder per Fähre über Dänemark von Hirtshals nach Kristiansand oder über Schweden und die coole lange Brücke.
Norwegen ist kein richtiger “Geheimtipp” mehr – in den deutschen Sommerferien sind wohl ziemlich viele Wohnmobile unterwegs und die “typischen” Instagram-Orte sind überfüllt (Preikestolen, Trolltunga zum Beispiel). Wir waren vor den Sommerferien da und es war wunderbar angenehm, nicht zu viele Leute/Deutsche vor Ort und wir konnten die leeren Straßen genießen.
Übersicht der Kosten
Hier erstmal eine direkte Übersicht, was unser 3 Wochen Roadtrip Auto-Urlaub in Norwegen inkl. Maut, Fähren, Lebensmitteln, Sprit, Versicherungen, Unterkünften etc. gekostet hat: 3446€ für 2 Personen!
Wir haben alles ausschließlich mit unserer kostenlosen Kreditkarte gezahlt. Ja, auch Centbeträge z. B. für Toilettenbesuche, denn auch da kann man alles mit Kreditkarte zahlen.
So konnten wir viel einfacher diese Übersicht erstellen und unser Haushaltsbuch ausfüllen.
PS: Unsere Auslandsreisekrankenversicherung zahlen wir immer – unabhängig, ob oder wo wir Urlaub machen. Sie hat uns mal echt gerettet! Warum sie so wichtig ist, lest ihr hier
Die Summe setzt sich wie folgt zusammen:
Posten | Kosten [€] |
Fähren, Inland (mit Auto) Da wir uns bei Autopass registriert haben, mussten wir nicht die eigentlichen 190€ zahlen, sondern haben 154€ erstattet bekommen | 36 (Eigentlich 190) |
Fährüberfahrt Norwegen – Dänemark (mit Auto) | 179 |
Straßenmaut | 140,25 |
Parken/Parkhäuser | 8,85 |
Nahverkehr | 73,60 |
Sprit (Von Haustür Zuhause wieder vollgetankt zurück – 4500km) | 533,49 |
Lebensmitteleinkauf Zuhause, was wir mitgenommen haben (vor allem glutenfreie Sachen, wie Nudeln, abgepacktes Brot etc.) | ca. 100-200 |
Lebensmitteleinkäufe vor Ort | 197,45 |
Unterkünfte: – Kopenhagen (Greve) 2 Nächte – Oslo 2 Nächte – Torvikbukt 4 Nächte – Dingja 4 Nächte – Stord 4 Nächte – Kristiansand 3 Nächte Gesamt | 204,89 166,91 447,76 414,11 300,50 327,14 1861,31 |
Glutenfreie Lokale | 131,98 |
Auslandsreisekrankenversicherung (die wir aber jedes Jahr unabhängig vom Urlaub zahlen) – Ergo | 19,80 |
Auto – Kleinigkeiten (Öl, Kühlwasser, Waschwasser…) | 0-50, je nachdem ob man alles auffüllen muss oder nicht |
Sonstiges (Freizeitausgaben, wie Souvenirs, Toilettenbesuche…) | 84,51 |
Gesamtausgaben | 3446,00 |
Je nachdem, was man mit einberechnet, kommen wir auf knapp 3500€ für 2 Personen.
Findet ihr das viel für so einen Urlaub?
Tipps, um Geld zu sparen
Norwegen ist teuer, das wissen die meisten. Aber gerade Lebensmittel, frisches Gemüse, ist wirklich deutlich teurer, als in Deutschland. Paprika haben dort z. B. zwischen 7 und 9 Euro pro Kilo gekostet. Stand heute kosten Paprika in Deutschland zwischen 3 und 6 Euro/kg.
Es ist vor allem sehr abhängig, ob man in abgelegeneren Orten einkauft oder in Vorstadtregionen.
Auch Tanken ist deutlich teurer. Wir haben kaum Tankstellen gesehen, wo der Super unter 2€/L lag.
Tipp Nr. 1 ist also: Lebensmittel mitnehmen, so viel es geht. Es gibt Grenzen für Lebensmittel. So darf man beispielsweise keine Kartoffeln mitführen (Gefahr der Kartoffelpest) und Gemüse sind im Allgemeinen auf 10kg/Person eingeschränkt sowie 10kg/Person für tierische Lebensmittel. Am besten vorher immer auf den Seiten für Einfuhrgrenzen nachschauen.
Alkohol ist ebenfalls begrenzt. Da wir keinen Alkohol trinken, war das kein Problem für uns. Vor Ort kann man, entgegen einiger Mythen, problemlos Bier kaufen, sofern man zu “normalen” Einkaufszeiten einkaufen geht. Schnaps und Hochprozentiges gibt es in Liquorstores.
Wasser kann man eigentlich wie in Deutschland überall aus dem Hahn trinken und ist damit quasi “kostenlos”. Wer in einer Cabin Urlaub macht, sollte vorher nachfragen, woher das Wasser kommt. Wir haben aus Versehen Quellwasser getrunken (was nicht schlimm ist, aber ich fand’s nicht so fancy).
Wo man viel Geld sparen kann, ist bei den Fähren und der Maut. Wer sich bei Autopass vorab anmeldet und Geld auf das Konto überweist (bei uns waren es ca. 190€), erhält mehr als 50% der Kosten zurück. Die Differenz erhält man ca. 2-4 Wochen später zurück überwiesen.
Wer mit der Fähre von Dänemark nach Norwegen oder umgekehrt fährt, sollte früh buchen! Denn unsere vorab gebuchte Fähre mit Auto um 5Uhr morgens (wir haben ca. 4 Monate vorher gebucht) hat “nur” 170€ gekostet. Hätten wir spontan nur die Woche vor Abfahrt für 10Uhr gebucht, hätten wir fast 230€ bezahlen müssen. Am Tag vorher lägen wir bei 350-400€. Wohlgemerkt, außerhalb der Ferienzeit.
Da kommen wir schon zum nächsten Tipp: Wer kann, fährt außerhalb der deutschen Sommerferienzeit, am besten auch außerhalb der norwegischen Ferien. Denn dann ist einfach mehr frei, was Hotels, Ferienwohnungen und Aktivitäten angeht.
Norwegen’s Hotels sind auch sehr teuer. Ob es günstiger ist, in Ferienwohnungen Urlaub zu machen und selbst zu kochen, kann ich nicht beurteilen. Da wir keine Hotels buchen können, haben wir uns damit nicht befasst. Was aber stimmt: Ferienwohnungen, -häuser oder -appartements nahe der Großstädte (wir waren z. B. in Oslo in einem wunderschönen Vorort) sind definitiv günstiger, als Hotels in diesen Städten.
Da wir innerhalb von 10 Minuten bei der Straßenbahn und mitten in Oslo waren, war das auf jeden Fall eine günstige Entscheidung. Und in unter 10 Minuten in die andere Richtung gab es einen wunderschönen Bergsee mit Wald, als wäre die größte Stadt Norwegens nicht mal ansatzweise in der Nähe.
Fazit
Norwegen ist teuer, das muss man so sagen. Es gibt hier und da ein paar Spartipps, vieles hat vor allem mit früh buchen zu tun und selbst mitnehmen/kochen.
Dennoch lohnt es sich aus unserer Sicht, denn das Land ist “reich” an Natur, an Kultur und an wunderschönen Landschaften und Strecken. Ich persönlich fand es bereichernder, als den Domrep Urlaub oder als ich als Kind mal in Ägypten war. Einfach weil… man nicht so viel Armut sieht und man als “westlicher Mensch” nicht Urlaub damit macht, weil andere Länder ärmer sind. In Norwegen war das definitiv nicht der Fall.
Und es war definitiv ein ruhiger Urlaub. Dieses “Hustling und Bustling” einer großen Ferienanlage mit Pool ist nicht so meins.
Würdet ihr nach Norwegen fahren und Urlaub machen, oder ist ein All-inclusive Malle/Türkei Urlaub eher euer Ding?
Wir haben uns für nächstes Jahr jedenfalls vorgenommen, einen Playstation- und “Naherkundungs”-Urlaub zu machen.
Bleibt sicher und gesund,
Bavai