Was gibt es schöneres, als eine Wanderung im offenen Feld, ein paar Baumgruppen hier und da und Wiesen so weit das Auge reicht?
In der Drover Heide kann man sich neben den tollen Aussichten in Teilen des Naturschutzgebietes auf Stegen bewegen, was den Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis macht.
Je nach Saison sind unterschiedliche Wanderwege betretbar und so kann man das ganze Jahr über neues entdecken. Wer Glück hat, trifft ab und zu auf pelzige große Rinder mit langem zotteligen Haar und gebogenen Hörnern (Schottische Hochlandrinder?). Mit 600 Hektar ist die Drover Heide zwar deutlich kleiner als die bekanntere Lüneburger Heide, hat aber nicht weniger zu bieten und ist vielleicht sogar durch ihre Unbekanntheit mehr was für ruhige Wanderer, die dem Massentourismus entfliehen möchten.
In diesem Blogbeitrag erzähle ich euch ein bisschen was über unseren Besuch in der Drover Heide und warum es sich auf jeden Fall lohnt, mal herzukommen!

Wo befindet sich die Drover Heide?
Die Drover Heide befindet sich am Fuße der Eifel im kleinen, sehr ruhig gelegenen Dorf Drove bei Düren. Man kann im Dorf in der Nähe des Sportplatzes frei parken und läuft ein kleines Stück an der Straße hoch zum Wald. Etwa 500m geht es noch durch den Wald, dann kommt man auf das offene Feld der Drover Heide. Es führen viele verschiedene Wege zur Drover Heide, meistens zeigen Schilder einem den Weg an.


Was ist eine Heide?
Das Heideland ist ein offenes und weites Feld, welches von vielen verschiedenen krautartigen Gewächsen, Blumen und Sträuchern bewachsen wird. Am meisten dominieren, wie es der Name schon verrät, Heidegewächse. Häufig können Heideländer nur auf kargem, mageren und teils sandigen Böden entstehen (wie es beispielweise Richtung Nordsee der Fall ist).
Üblicherweise würde in Deutschland durch unser Klima früher oder später eher Wald wachsen. Bei der Drover Heide handelt es sich jedoch um ein ehemaliges Truppenübungsgebiet, welches seit dem ersten Weltkrieg militärisch genutzt wurde und erst seit 2004 der Öffentlichkeit freigegeben wurde.
Deshalb sollten die Wege auch nicht verlassen werden, da nie sicher ist, ob alle Munitionsrückstände entfernt worden sind. Außerdem ist die gesamte Drover Heide ein Naturschutzgebiet. Hier gilt besonders: Ruhe, Wege nicht verlassen und Pflanzen und Tiere nicht stören.

Was gibt es in der Drover Heide?
Zunächst laufen hier oft Ziegen und Hochlandrinder herum, die das Feld kurz halten sollen. Es gibt eine Menge Vogelarten, auch einige seltene Vögel leben hier. Biber wurden auch schon gesichtet. Inmitten der Heide gibt es einige Aussichtsplattformen, bei denen auf mehreren Schildern Informationen zur Heide, aber auch zu anderen Naturgebieten stehen (z. B. zur Lüneburger Heide).
Heiden bieten außerdem durch ihr lichtes Gebüsch extrem vielen Insektenarten und Kräutern eine Heimat, die sich im Wald nicht ansiedeln könnten. So fördern Heideländer zusätzlich die Biodiversität.


Die Heide kann man auf vielen schmalen, aber auch sehr breiten und gut gepflegten Wanderwegen betreten. Einige Abschnitte sind über Holzplanken/Stege begehbar und erzeugen so ein abenteurliches Gefühl beim Wandern.
Es ist total cool, wenn unterm Boden, auf dem man läuft, noch Gräser und Sträucher wachsen und man sich einen halben Meter über dem Boden befindet. Wer auf weite Wiesen steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Einige Wege gehen direkt durch die Wiese hindurch, markiert durch bunte Holzpfosten. Auf den Wiesen wachsen hier und da auch große Pilze (Schirmling?). Es dürfen jedoch keine Pilze gesammelt werden.

Auf dem Weg zur Heide läuft man erst mal durch einen Wald, der ebenfalls sehr schön und dicht ist. Dieser Wald sieht auch noch sehr gesund aus und beherbergt viele verschiedene Bäume, wie Eichen, Birken, Kiefern, Linden und noch einiges mehr. Ein kleiner Bach fließt durch Drove, an dem man entlang auf einem der vielen Wege auch zur Heide kommt.


Die Landschaft auf der Heide bietet, wie anfangs erwähnt, weite Blumenwiesen, die meistens durch weiße Schafgarbe dominiert wird. Zwischendrin sieht man viele lilane Blumen wie Kratzdisteln oder Flockenblumen, gelben Rainfarn und Ackergänsedisteln und viele, deren Namen ich nicht kenne.


Wir haben uns erst mal einen kleineren Rundweg von etwa 5 km vorgenommen, werden aber auf jeden Fall nochmal im Winter herkommen, wenn die Flächen gefroren sind und der Winterweg geöffnet ist. Auf den Informationsschildern in der Drover Heide sind mehrere Wanderwege eingezeichnet und es wird auch angegeben, wann welche Wege geöffnet sind.
Fazit
Die Drover Heide hat trotz ihrer Unbekanntheit super viel für Naturfans zu bieten. Es ist sehr ruhig und wir sind nur wenigen Spaziergängern und Rasfahrern begegnet. Die Aussicht beim Wandern ist atemberaubend, man kann wirklich weit schauen und die Meere an Heidekraut machen einen Besuch zu einem tollen Erlebnis.
Wenn ihr mal in die Eifelgegend kommt, besucht die Drover Heide!
Bleibt sicher und gesund
Bavai