Die meisten kennen Siena, Florenz oder Pisa, wenn sie an die Toskana denken. Und das sind auch definitiv wunderschöne Städte!
Aber abseits der bekanntesten Ortschaften gibt es noch so viele weitere wundervolle Städtchen, die einen Besuch wert sind. Auch das Wandern und Spazieren in uns um diese Orte lässt einen kaum aus dem Staunen.
Die Toskana, vor allem das Val d’Orcia, gehören zu den schönsten Naturkulissen der Welt. In diesem Blogartikel stelle ich euch 6 wunderschöne Ortschaften des Val d’Orcia vor! Wir waren persönlich vor Ort und haben uns eigentlich in alle diese Orte Schockverliebt.
#6 Vivo d’Orcia
Vivo d’Orcia ist ein richtig kleines Dörfchen auf einem Hügel, umringt von einem tiefgrünen Wald. Durch diesen Wald führt eine schöne Wanderstrecke, die Sentiero dell’aqcua (Weg des Wassers). Entlang eines plätschernden Baches mit vielen kleinen Wasserfällen läuft man durch den Wald und erkundet die heimische Natur.
Der Weg ist gut ausgeschildert und nicht zugewuchert. An einigen Stellen haben wir Spuren von Wildschweinen entdeckt, es ist also sicherer tagsüber zu wandern, als in der Dämmerung und ihr solltet auf jeden Fall auf dem Weg bleiben. Es gibt auch einen alten Marktplatz und eine alte Kirche, die man sich in Vivo anschauen kann.


#5 Rocca d’Orcia/Castiglione d‘Orcia
In Castiglione startet man auch wieder hoch oben auf einem Hügel. Vom kostenlosen Parkplatz aus unten am Stadteingang von Castiglione D‘Orcia kann man wunder zu Fuß durch die historische Innenstadt rauf zum Schloss Rocca D‘Orcia.
Die Straßen sind teilweise sehr steil und steinig, zieht also gute Schuhe an. Der Eintritt zum Schlossplatz kostet 3€ pro Person (Stand 2023). Es ist möglich auch einmal um die Festung rumzulaufen und sich das Val D’Orcia von allen Seiten anzuschauen.
Da die Stadt nicht von Wald umgeben ist, hat man von überall aus einem wunderbaren Blick auf die weiten hügeligen Felder der Toskana. In der Nähe des Schlosses kann man sich in einem Café eine Pause gönnen und die Aussicht genießen.


#4 Abbadia San Salvatore
Auf einer Seite den Berg Amiata (Monte Amiata) und auf der anderen das Val d’Orcia, hat Abbadia San Salvatore einige schöne Aussichten zu bieten.
Die Stadt selbst ist gut gepflegt, super sauber und hat eine schöne charakteristische Innenstadt mit kleinen hohen Gassen, den groben Kopfsteinpflastern und einigen historischen Punkten. Hier kann man auch ein „Mineralienmuseum“ besuchen, das die frühere Gewinnung von Erzen und die Arbeit im Bergbau zeigt.

#3 Radicofani
In Radicofani gibt es auch wieder eine Art kleine Festung bzw. einen historischen alten Turm zu besichtigen. Der Eintritt kostet pro Person 5€ (Stand 2023). Von oben hat man eine super Aussicht auf eine Reihe von Bergspitzen, darunter den Mt. Amiata (1738m), La Montagnola (1571m), Poggio Lombardo (1368m) und Poggio del Razzo (1311m).
Die Stadt selbst scheint ein wenig verschlafen, es zieht nicht viele Touristen hierher. Die Gassen sind ruhig, sauber und klein. Es gibt einen kleinen runden „Stadtkern“ mit einer Statue und Sitzmöglichkeiten. Radicofani hat eine Art Terrasse oder Promenade, wo man im Schatten einiger Bäume entlanglaufen und raus auf die Landschaft der Toskana schauen kann.

#2 Bagni San Filippo
Das ist einfach ein kleiner „Geheimtipp“! Bagni San Filippo besteht eigentlich fast nur aus einer Hauptstraße mit einigen wenigen Häusern. Ich liebe Bagni San Filippo, deswegen gibt es einen etxra Blogartikel nur über diesen Ort!
Es gibt 3 Restaurants und ein kleines Alimentari/eine Bar. Direkt die Straße runter in den Wald findet man jedoch wunderschöne natürliche heiße Quellen! Mitten im Wald oder etwas offener gelegen gibt es mehrere kleine und große Becken mit mineralhaltigem warmen Schwefelwasser, in denen man entspannen kann.
Die höheren Becken haben dabei eher knappe 40°C und die unteren lauwarme 30°C. Unterschätzt die Wärme nicht, es kann einem schnell mal schwindlig werden 😀
Bringt auf jeden Fall etwas Wasser zum Abspülen mit, denn das kalkhaltige Wasser hinterlässt gerne Spuren auf den Autositzen. Wir haben uns direkt dort ein Airbnb gegönnt und verbrachten einen ganzen Monat an den Thermen. Man muss sich auch erst mal an den Schwefelduft in der Luft gewöhnen.
Hier gibt es noch einen kleinen Teaser zu Bagni San Filippo.



#1 Pienza
Ah, Pienza. Diese Stadt hat wahrlich unser Herz erobert. Wir sind nur ganz zufällig auf diese Stadt getroffen und wurden sehr positiv überrascht! Wie die meisten anderen Ortschaften liegt auch Pienza auf einem Hügel.
Dabei liegt der historische Stadtkern so gelegen, dass man von einer Seite aus eine perfekte Sicht auf das Val d’Orcia hat. Was mir vorher auch nicht so bekannt war ist, dass es direkt unter Pienza einen ziemlich bekannten Fotospot gibt.
Hier wurde eine berühmte Szene des Films „Gladiator“ gedreht und auf dem Weg dorthin haben wir auch viele Menschen getroffen, die diese Szene nachgestellt und fotografiert haben. Auch ohne den Film zu kennen ist ein Spaziergang durch diese Landschaft wunderschön!
Es ist empfehlenswert im späten Frühling oder im Sommer herzukommen, da ab August die meisten Felder gemäht sind und der Boden nur braun ist. Ende Juni hat der Weizen aber die perfekte Farbe, falls jemand die Szene selbst nachstellen möchte.
In Pienza selbst ist die Stadt voller Leben und bietet neben vielen Restaurants und Pizzerien auch kleine Souvenirgeschäfte, Boutiquen und Gelaterien.
Die Aussicht oben auf der Promenade ist traumhaft und der Spaziergang durch die vielen kleinen Gassen sehr idyllisch. In der Innenstadt gibt es auch ein Krypta mit Labyrinth, was besucht werden kann.




Weitere Fotospots
Es gibt im gesamten Val d’Orcia wundervolle Fotospots, die einen Besuch wert sind. Einige davon sind Naturorte, andere sind Agriturismen oder sogar Wohnorte von Personen. Bitte wahrt die Privatsphäre der Leute und betretet ohne vorheriges Fragen nicht deren Gelände.
Hinterlasst keinen Müll und haltet den Lärm gering. Die meisten Bewohner freuen sich darüber, dass ihre Grundstücke so gern gesehen sind und einige sogar mit schönen Vespa oder Oldtimern Fotos machen. Ist auch eine Art kostenlose Werbung für die Personen 😉
Noch ein Hinweis
Wer ein Oldtimerfan ist, wird sicherlich mal von der 1000 Miglia gehört haben, einem Tausend-Meilen-Rennen mit Oldtimern durch Italien.
Dabei fahren bis zu 500 Teilnehmer mit ihren restaurierten Rennautos durch die Toskana. Auch ein paar innovative neue Autos (2023 waren z. B. einige E-Autos von Mercedes mit dabei) fahren mit sowie eine Ferrari-Fraktion war dieses Jahr ebenfalls dabei. Einige Streckenteile führen auch durch die hier genannten Orte und es kann stundenweise zu Straßenumleitungen kommen.
Wen das nicht stört wird eine tolle Aussicht auf schöne Autos haben und kann sich am Straßenrand mit einem Getränk hinsetzen, die Autos bewundern und sich mit italienischen Autofans unterhalten. Das Rennen findet üblicherweise jährlich Ende Mai oder Anfang bis Mitte Juni statt.


So, das waren unsere liebsten Ortschaften aus dem Val d’Orcia in der Toskana. Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen, auch mal fernab von den Touristenhotspots zu erkunden und die Natur, die Menschen und die Kultur auf sich wirken zu lassen.
Alles in allem macht man in der Toskana eigentlich mit keinem Ort was falsch. Jede Stadt ist wundervoll und hat viel zu bieten.
Viel Spaß bei euren Reisen!
Bleibt sicher und gesund,
Bavai
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