Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon mal gefragt, was er oder sie ganz konkret für den Umweltschutz tun kann? Klar, wir alle wissen, dass Klimawandel, Plastikmüll und Ressourcenverschwendung große Themen sind (zumindest die, die es nicht leugnen).
Aber oft fühlt es sich so an, als könnte man als Einzelner ohnehin nicht viel ausrichten. Gerade als Familie mit Kindern ist der Alltag ohnehin schon vollgepackt. Doch genau hier liegt der Schlüssel: Wenn wir als Familie unser Verhalten ändern, beeinflussen wir nicht nur unsere eigene Zukunft, sondern prägen auch die nächste Generation.
Und ist es nicht das, was die Aufgabe von Eltern (und natürlich auch anderen) ist? Die Zukunft der Kinder mitgestalten und sichern?
Hier gibt es ein paar kleine, aber einfache Tipps, die euer Leben als Familie nachhaltig beeinflussen können.

Umweltbewusstsein fängt zu Hause an
Der einfachste Weg, nachhaltig zu handeln, beginnt in den eigenen vier Wänden. Wie wäre es zum Beispiel mit diesen kleinen, aber effektiven Maßnahmen?
- Plastik reduzieren: Statt in Plastik verpacktes Obst und Gemüse zu kaufen, lieber zur losen Variante greifen – am besten mit einem Stoffbeutel dabei. Ganz ehrlich: Bananen kommen doch schon in ihrer eigenen Verpackung. Und trotzdem gibt es Menschen, die diese dünnen Plastikbeutel nutzen, um ein paar Bananen zu kaufen 😮
Wer den Beutel vergisst: Nimm einen Karton aus dem Laden mit. Die gibt’s gratis, sie sind sehr stabil und Pappe ist besser recyclebar, als Plastik.
Wenn euch einzelnes unverpacktes Gemüse zu teuer ist: Lieber die Großpackung kaufen, denn da spart man durch das Volumen-Oberflächen-Verhältnis mehr Verpackung ein. Vorausgesetzt, man isst alles auf – das sollte aber mit schnell wachsenden Kiddies eigentlich kein Problem sein 😀 Die futtern wie Staubsauger. - Energie sparen: Geräte nicht im Standby-Modus lassen, sondern komplett ausschalten. LED-Lampen verwenden und öfter mal das Licht ausschalten. Timer-Steckdosen helfen, vergessene Lichter auszuschalten oder appgesteuert Lichtquellen aus dem Bett oder Sofa, oder von unterwegs auszuschalten.
- Weniger Wasser verschwenden: Beim Zähneputzen das Wasser abstellen, Regenwasser für Pflanzen sammeln. Wer Duschwasser durchlaufen lässt, bis es warm wird, kann das Wasser ebenfalls aufsammeln als Gießwasser oder Spülwasser.
- Lebensmittel bewusster einkaufen: Regionale, saisonale Produkte bevorzugen und weniger Lebensmittel wegwerfen. Resteverwertung kann richtig kreativ und bunt sein. Man muss ein bisschen ausprobieren, aber bekommt nach und nach ein Händchen dafür. Mealprep hilft auch, Lebensmittel gut einzuplanen und zu verwerten.
Nachhaltig unterwegs sein
Der tägliche Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen kann nachhaltiger gestaltet werden:
- Mehr Fahrrad, weniger Auto: Wenn möglich, kürzere Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigen – das spart Sprit und ist gesund. Wer es mit dem Fahrrad schafft, spart sich auch die halbe Stunde fürs Fitnessstudio. Und: Kinder ab einem gewissen Alter schaffen es auch locker, die 5 km zur Schule zu fahren. Gerne sonst die kleinen Kiddies nicht direkt vor der Kita/Schule absetzen, sondern zwei Straßen vorher. Frische Luft tut auch dem Kinderhirn gut und vermeidet die Elterngestopften Straßen 🙂
- Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Bus und Bahn sind oft die umweltfreundlichere Alternative zum Auto. Für den Urlaub: Nachtzüge KÖNNEN auch eine Alternative zu Flügen sein, ich muss aber ehrlich sagen, bisher hat mich kaum ein Angebot überzeugt. Nur der Zug von Brüssel nach London ist ein echtes Highlight.
- Carsharing und Fahrgemeinschaften: Wer nicht aufs Auto verzichten kann, kann Mitfahrgelegenheiten nutzen oder teilen.
- Urlaub öfter in der Umgebung genießen: Zugegeben, wer in der Stadt lebt (so ist es für mich, lol), der hat einfach keine „schöne“ Urlaubsreife Umgebung. Aber es gibt so viele schöne Dinge in Deutschland und den Nachbarländern!
Die Nord- und Ostsee sind sehr schön, gerade im Sommer. Dänemark ist nur ein „Katzensprung“ von den Norddeutschen entfernt. Tschechien, Polen und Österreich sind zwar keine typischen Urlaubsländer, aber wieso eigentlich nicht? Sie sind sosososo schön! Und vor allem: Nicht überlaufen.
Konsum überdenken
Kinder wachsen schnell – und oft stapeln sich kaum getragene Kleidungsstücke. Warum also nicht Secondhand shoppen oder Kleidung tauschen? Das gilt auch für Spielsachen, Bücher und Möbel. Flohmärkte oder Tauschbörsen sind nicht nur nachhaltig, sondern machen auch Spaß!
Gerade im Austausch mit Freunden, die gleichaltrige Kinder (oder etwas ältere) haben, spart man sich sogar eine Menge Geld. Und Kinder sind nicht so empfindlich wie Erwachsene, was Secondhand Dinge angeht. Das gucken die sich eher von empfindlichen Erwachsenen ab.
Natur erleben und wertschätzen
Kinder lernen am besten durch Erleben. Wer mit ihnen Zeit in der Natur verbringt, zeigt ihnen, warum es sich lohnt, sie zu schützen. Ein Waldspaziergang, ein Ausflug an den See oder ein Besuch auf dem Bauernhof schafft Bewusstsein für die Schönheit der Umwelt.
Wer mag, kann gemeinsam Bäume pflanzen (oder Müll in der Umgebung aufsammeln.) Habt ihr einen Balkon oder einen Garten? Dann pflanzt zusammen mit euren Kindern Radieschen, Schnittlauch oder Kartoffeln an. Kinder freuen sich, weil man bei diesen Pflanzen schnelle Fortschritte sieht und z. B. bei Erdbeeren, Heidelbeeren direkt naschen kann.
Vorbild sein – Verantwortung übernehmen
Der wohl wichtigste Punkt: Kinder lernen durch Nachahmung. Wenn wir als Eltern auf Nachhaltigkeit achten, wird es für unsere Kinder ganz natürlich. Und mal ehrlich – wenn wir nicht jetzt Verantwortung übernehmen, wer dann?
Die Umwelt zu schützen bedeutet nicht, dass man mit Greenpeace jede Woche auf die Straße gehen muss. Naturschutz bedeutet nicht, dass man nur noch von Gemüseresten, Jutekleidung und Dynamo-Heizung leben muss.
Nachhaltigkeit fängt bei jedem einzelnen Menschen an. Bei jeder Entscheidung, die wir treffen, können wir eine „nachhaltigere“ Variante treffen. Sei es die Auswahl der Elektronik, der Lebensmittel, der Wohnungsgröße usw.
Oftmals SPART man sogar bares Geld. Nicht bei allen Optionen, aber wer tatsächlich zusätzlich auf sein Geld achten muss, der tut gut daran, sich mit den nachhaltigeren Optionen zu beschäftigen und vor allem: Seinen Konsum zu überdenken (denn da spart man halt am meisten).
Die Kinder werden in einer Welt aufwachsen, die wir ihnen hinterlassen. Es reicht nicht, darauf zu hoffen, dass „die Politik“ oder „die großen Unternehmen“ das schon regeln werden. Veränderung beginnt im Kleinen – und jeder von uns kann dazu beitragen. Besonders als Eltern, Tanten, Onkels, Paten, Freunde.
Also, lasst uns gemeinsam anpacken – für alle Kinder, Enkel, für unsere Zukunft, für unseren Planeten!
Was auch immer ihr tut, bleibt gesund und sicher,
Bavai